13 Okt Ehrung einer herausragenden Künstlerin
Der Tisa von der Schulenburg-Preis 2020 wurde an Claudia Piepenbrock übergeben.
Die 1993 in Dorsten gegründete Tisa von der Schulenburg-Stiftung pflegt nicht nur das gesamte künstlerische Erbe der späteren Ordensfrau Paula, sondern setzt mit dem Förderpreis, der zukünftig alle zwei Jahre vergeben wird, auch Impulse in der aktuellen Kunstszene.
Mit ihren Installationen will die aktuelle Trägerin des Tisa-Preises Claudia Piepenbrock Orte „erfahrbar machen“ sowie neue Spannungsfelder und Begegnungsmöglichkeiten kreieren. Vor dem Gebäude des Tisa-Archivs auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Fürst Leopold entstand eine begehbare Stahlskulptur, die in das Erdreich eingelassen ist.
Fotos: © Volker Wiciok
„Mit Claudia Piepenbrock wird eine junge Künstlerin ausgezeichnet, die sich kreativ mit der Industrie- und Arbeitswelt des Ruhrgebiets auseinandergesetzt hat. Die Verbindung von Kunst und Bergbauhistorie ist ihr auf Fürst Leopold außerordentlich gut gelungen“. „Mit unserer Förderung ist es gelungen, sowohl die Bedeutung des Bergbaus für die Region, als auch die Förderung des künstlerischen Nachwuchses herauszustellen.“ Die RAG-Stiftung ist mit der Tisa von der Schulenburg-Stiftung eng verbunden und fördert ihre Vorhaben seit 2016, darunter auch die Preisverleihung.
BÄRBEL BERGERHOFF-WODOPIA, MITGLIED DES VORSTANDES DER RAG-STIFTUNG
Fotos: © Volker Wiciok
Neben Bergerhoff-Wodopia begrüßte der Vorsitzende der Tisa-Stiftung Lambert Lütkenhorst auch den Bürgermeister der Stadt Dorsten Tobias Stockhoff sowie die ehemalige Preisträgerin und Jurymitglied Prof. Antonia Low.
Das nach den Plänen der Trägerin des Tisa-Kunstpreises Claudia Piepenbrock auf dem Standort des Tisa-Archivs entstandene Gesamtkunstwerk wurde nach der Preisverleihung eingeweiht. Aus rostigem Cortenstahl hat die Künstlerin die Einzelteile vor Ort selbst zusammengeschweißt und am tiefsten Punkt (1,70 Meter) ins Erdreich eingelassen. In der kreuzförmig angeordneten Skulptur führen vier Rampen die Besuchenden hinunter und wieder hinauf.
Seitenelemente aus einer Stahl-Lamellen-Konstruktion vervollständigen die Skulptur. Die feine Lamellen-Konstruktion ragt über das Bodenniveau hinaus und bietet, abhängig von dem eigenen Standort, offene und geschlossene Blickachsen. Die Besuchenden können durch das Umherwandern und Eintreten in die Skulptur eine Verbindung zu Körper, Skulptur und dem Umraum herstellen. 40 gestiftete Klimabäume der RAG integrierte die Künstlerin in Form von Baumkreisen in ihr Gesamtkunstwerk. Konzentrisch um die Schächte angeordnet, verbildlichen die jungen Bäume die ausstrahlende Kraft zweier Pole und verlassen im Verlauf ihrer Krümmung das Gelände zum öffentlichen Raum.
Mehr zum Aufbau der Installation sehen Sie im Video.