Holocaust

 

„Ich kann nicht schweigen.“
Tisa von der Schulenburg setzte sich explizit mit den NS-Gräueltaten, insbesondere in den Konzentrationslagern auseinander. Ihre Werke sind Verbildlichung dessen, was „Menschen dem Menschen antun können“.

“Das Buch von Gerhard Schoenberner „Der Gelbe Stern“ erschütterte sie dermaßen, dass sie sich zeichnend davon befreien musste. Die entstandenen Bilder kommen einer Anklage gleich.”

“Ich wollte dieses und jenes Gesicht auf den kleinen Fotos hervorholen und zum Sprechen bringen. Menschen in Schrecken und Elend, Menschen, auf den Straßen dahintreibend, der Vernichtung preisgegeben.”

 

Tisa von der Schulenburg

“Durch das Grauen der Judenverfolgung rückte der 20. Juli für mich in die rechte Perspektive. Die Männer hatten gewußt, was sie auf sich nahmen. Sie waren zum Sterben bereit gewesen und durch ihren Tod hatten sie das erreicht, was sie erstrebt hatten: die Ehrenrettung Deutschlands.”

 

Tisa von der Schulenburg

“Die Leidenschaftlichkeit ihres Engagements verleiht dem Strich seinen vehement expressiven Charakter. Die spröde Rohrfeder umreißt die Gestalten mit breiter Kontur, sie bildet Figuren aus hartem, eckigem, abgehacktem, sich jedem weichen Fluß widersetzenden Lineament, so als sträube die Feder sich gegen die Aussage. Sie entblößt schonungslos Wundmale der Opfer.”

 

Anneliese Schröder

“Schw. Paula zeigt ein Hauptkapitel deutscher Geschichte, das nie bewältigt werden wird, wenn man es verdrängt. Kunst muss sich mit solchen Themen befassen, nicht nur Schönheit ins Leben bringen.”

 

Albert Schulze-Vellinghausen

“Jemand der das Leiden kennt und das Leben kennt, hat da die Summa einer außerordentlichen Intensität in einen Themenkreis eingebracht, der als Exempel der allerschlimmsten, aberwitzigen Raserei festgehalten zu werden verdient, ein moralisches Hiroshima aller Ethik Mitteleuropas – all unserer Ethik! -, hier festgehalten auf eine Weise, die die Grenzen der Kunst und der Sprache kennt und auch da noch rührt, wo die Feder, die Tusche und die zeichnende Hand zu stammeln beginnen – wo, wie es bei Goethe heißt, ’schwirrend der Ton versagt.”

 

Albert Schulze-Vellinghausen

“Warum schlägt der Mensch den anderen tot? Warum befeinden sie sich? Warum im Namen der Liebe Mord und Totschlag? Wieviel Kämpfe um Jerusalem seit Beginn der Überlieferung? Wieviel Tausende. Hunderttausend bis hin zu den Millionen von Yad Vashem. Und warum läßt Gott das zu? Hier wird all unsere Sicherheit, Selbstzufriedenheit aufgelöst vor den bedrängenden Fragen.”

 

Tisa von der Schulenburg

“Wir Christen kommen niemals mehr hinter Auschwitz zurück; über Auschwitz hinaus aber kommen wir, genau besehen, nicht mehr allein, sondern nur noch mit den Opfern von Auschwitz.”

 

J. B. Metz, Theologieprofessor

Bergleute

Glück auf, Schwester Paula.
Bei den streikenden Bergarbeitern in England 1936/37 findet Tisa von der Schulenburg zu ihrem Thema und ihrem Stil: die Anteilnahme am harten Schicksal von Menschen. Die Kumpel des Ruhrbergbaus nennt sie “ihre dunklen Brüder”.

Holocaust

„Ich kann nicht schweigen.“
Tisa von der Schulenburg setzte sich explizit mit den NS-Gräueltaten, insbesondere in den Konzentrationslagern auseinander. Ihre Werke sind Verbildlichung dessen, was „Menschen dem Menschen antun können“.

Flucht

„So leicht wirft man seine Heimat nicht hinter sich.“
Im Nachkriegschaos hielt Tisa fest, “was ihr durch Kopf und Herz in die Hand fuhr, mit dem Tuschpinsel aus der Hand aufs Papier, Zufallspapier, wie es ihr gerade zufiel oder gar zuwehte, Reste, Packpapier, Tüten;”

Vietnam

Immer, wenn sie von Leid und Elend anderer Menschen erfuhr, verarbeitete sie die Eindrücke in Bildern oder Plastiken – so entstanden Bilder über den Hunger in Biafra, über politisch Verfolgte in Chile und den Vietnamkrieg.

Aussatz

Tisa von der Schulenburg zeichnete ihre Interpretation der Kriege der Neuzeit in Biafra, Vietnam oder im Nahen Osten. Lepra-Kranke in Äthiopien, Kinder in den Slums dieser Welt, Hungernde und Verhungerte – Menschen in großer Not.