Elisabeth Ruge las aus „Drei Frauen“

07. Dezember 2024

Tisa von der Schulenburg-Stiftung, Dorsten

Lesung bei der Tisa-Stiftung:

Ein Höhepunkt zu Tisas Geburtstag

 

Auch in diesem Jahr bot die Tisa-Stiftung Kunst, Gerschichts- und Literaturinteressierten ein besonderes Highlight zum Geburtstag Tisa von der Schulenburgs. Am 07. Dezember 2024 brachte Elisabeth Ruge ein wichtiges Stück Geschichte in Tisas zweite Heimatstadt Dorsten. Mit einer bewegenden Lesung ihres Manuskriptes Drei Frauen begeisterte Elisabeth Ruge das Publikum bei der Tisa-Stiftung und bei einem Besuch der Realschule St. Ursula in Dorsten. Die renommierte Verlegerin, Übersetzerin und Autorin versteht es, gesellschaftliche Themen in einer fesselnden Erzählweise zu präsentieren. Ihr Roman, der die Lebenswege dreier unterschiedlicher Frauen beleuchtet, regte zu intensiven Diskussionen über Selbstbestimmung, familiäre Bindungen und die Suche nach Identität an.

Die Tisa-Stiftung ehrte den Geburtstag „Schwester Paulas“  in diesem Jahr mit einem besonderen kulturellen Ereignis: einer Lesung von Elisabeth Ruge. In stimmungsvollem Ambiente fesselte die Autorin das interessierte Publikum. Neben der Vorstellung von Auszügen aus ihrem Roman, der 2026 erscheinen soll, führte sie einen intensiven Dialog mit dem Publikum – über die Themen des Buches und über die gesellschaftlichen Rollen von Frauen. Elisabeth Ruge konnte schon viele bedeutende Werke mit ihrer Expertise begleiten und zog ihr Publikum mit einer gelungenen Mischung aus Lesung und persönlicher Reflexion in ihren Bann.

 

Vorstandsvorsitzender Lambert Lütkenhorst und Geschäftsführerin Josefine Jordan, Tisa-Stiftung, mit Miriam Baumeister, Rektorin der St. Ursula Realschule, Konrektor Frieder Schullerus und Schriftstellerin Elisabeth Ruge. Foto: © Alexander Fichtner

Literatur hautnah erleben:

Besuch an der St. Ursula Realschule in Dorsten

 

Auch an der Realschule St. Ursula in Dorsten brachte Elisabeth Ruge den Schüler:innen Literatur auf besondere Weise näher. Mit einer Lesung aus ihrem Manuskript  Drei Frauen lenkte sie den Fokus der jungen Zuhörer:innen aus unterschiedlichen Perspektiven auf zwischenmenschliche Beziehungen im Zusammenhang mit dem Widerstand. Die Schüler:innen waren begeistert von der Authentizität der Autorin und nutzten die Gelegenheit, ihre eigenen Fragen zur Entstehung und Bedeutung des Romans zu stellen. Besonders beeindruckte Ruge durch ihre Fähigkeit, auch komplexe Themen verständlich und lebendig zu vermitteln.

 

Während der Lesung: Die Schüler:innen zeigten sich beeindruckt von Elisabeth Ruges
persönlicher Verbindung zu den historischen Ereignissen. Foto: © Alexander Fichtner

Literatur und Gesellschaft:

Ein zentrales Anliegen

 

Elisabeth Ruge ist bekannt dafür, in ihren literarischen Werken gesellschaftliche Fragestellungen aufzugreifen. Drei Frauen zeigt eindrucksvoll, wie die individuellen Geschichten der Protagonistinnen universelle Themen wie Verlust, Liebe und Neubeginn reflektieren. Die Lesungen boten sowohl an der Schule als auch bei der Stiftung die Möglichkeit, über die Rolle der Frau in der Gesellschaft nachzudenken und den kulturellen Austausch zu fördern.

Der 20. Juli 1944

 

Elisabeth Ruge ist Enkelin von Charlotte und Fritz-Dietlof von der Schulenburg, einer der Männer, deren Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 scheiterte und eine Großnichte Tisas. Am 07. Dezember erhielten wir Einsicht in ihr Manuskript „Drei Frauen“. Neben den Ereignissen auf Gut Trebbow im Sommer 1944 und konspirativen Gesprächen im Teehaus zur Planung des Attentats, stehen Großmutter Charlotte und Großtante Tisa von der Schulenburg im Mittelpunkt. Laura Schulte-Sasse und Dennis Woller begleiteten die Lesung musikalisch mit Saxophon und Gitarre.

Bereits im März 2024 fand die Lesung in Kooperation mit dem Förderverein Denkstätte Teehaus Trebbow und der Stiftung Mecklenburg in Schwerin statt. Auf Wunsch der Autorin wurde kein Eintrittsgeld verlangt. Die Tisa-Stiftung brachte indes gesammelte Spenden für den Förderverein ein, um dessen Arbeit weiterhin zu unterstützen. Elisabeth Ruge befasst sich seit vielen Jahren mit der Geschichte ihrer Familie und allen Facetten des Widerstands. Sie ist Mitglied im Vorstand der Stiftung 20. Juli 1944.