
17 Okt. ÜBERLEBEN IM ZELT 36.67061°N, 43.34247°E
20.10.24 – 31.12.2024
Tisa von der Schulenburg-Stiftung, Dorsten
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde,
die Tisa-Stiftung lädt Sie, Ihre Familien und Freund:innen herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Überleben im Zelt 36.67061°N, 43.34247°E“ von Alexander Fichtner ein.
Sonntag, 20. Oktober 2024, um 11:00 Uhr
Tisa von der Schulenburg-Stiftung
Fürst-Leopold-Allee 65
46284 Dorsten
36.67061°N, 43.34247°E
Als Pionierin in einer anderen Zeit dokumentierte Tisa von der Schulenburg Unrecht und Leid Benachteiligter. Sie bereiste arme Regionen der Welt und dokumentierte Erlebtes in ihrem Werk und mit ihren Aufzeichnungen. Tisa „konnte nicht schweigen“. Alexander Fichtner dokumentiert die Lebenssituation der Menschen nach ihrer Flucht vor dem Völkermord und gibt Einblick in ihr Leben. Seine Bilder mahnen, sie rufen dazu auf, sich gegen Krieg und für die Demokratie einzusetzen. Alexander Fichtner setzt damit ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung und Verfolgung, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit oder ethnischer Abstammung.
Am 03. August 2014 überfiel der Islamische Staat (IS) die kurdische Region Shingal im Irak, in der vor allem Jezîd*innen leben. Mit ihrem Angriff auf die gesamte Region verübten die Djihadisten ein Massaker, dem vor allem jezîdische Kurdinnen und Kurden zum Opfer fielen. Etwa 10.000 jezîdische Männer und etwa 7.000 Frauen wurden entführt und dann über Jahre systematisch vergewaltigt und versklavt. 400.000 Jezîdinnen und Jezîden mussten ihre Heimat verlassen. Im Rahmen einer Pressereise für die Schwäbische Zeitung (unter Leitung von Dr. Hendrick Groth und Ludger Möllers) in das irakische Flüchtlingscamp Sheikhan in der Provinz Nordkurdistan entstanden die nüchternen und zugleich intimen Aufnahmen. Sie dokumentieren das Leben der Menschen nach ihrer Flucht vor dem Völkermord. Auch zehn Jahre später leben diese Menschen noch immer in Zelten.
Fotos: ©Alexander Fichtner
Alexander Fichtner
Fotograf, Journalist, Künstler
Der freie Fotograf, Journalist und Künstler wurde 1979 in Herten geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Er absolvierte ein Studium der freien Kunst und Fotografie an der FAdBK in Essen, welches er als Meisterschüler bei Professor Stephan Paul Schneider abschloss. Überdies studierte er Journalismus/Public Relations an der Fachhochschule Gelsenkirchen und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit verschiedener Verbände und Vereine. Seine Fotografien bewegen sich elegant an der Schnittstelle zwischen journalistischer Präzision und künstlerischer Ausdruckskraft, ohne dabei die Wahrheit zu verzerren oder ihre Authentizität zu gefährden.
Durch die gezielte Abwesenheit von Menschen wirken seine Bilder unwirklich und schaffen eine besondere Atmosphäre von Stille und Isolation. In dieser Leere werden die Orte und Gegenstände zu den eigentlichen Protagonisten, die die Geschichte erzählen. Die Leere verleiht seinem Werk eine entrückte Qualität, die sowohl die Realität intensiviert als auch verfremdet. Dennoch hat Alexander Fichtner für diese Ausstellung beschlossen, erstmalig auch Portraits der im Camp lebenden Menschen zu zeigen. Über seine Motivation, soziale Missstände unserer Zeit fotografisch und künstlerisch zu dokumentieren und mit schriftlich festgehaltenen Erlebnissen zu einem Gesamtwerk zu vereinen, sprechen Alexander Fichtner und Professor Stephan Paul Schneider in unserem Künstlergespräch am 17. November 2024 ab 11.00 Uhr in der Tisa-Stiftung.
Bis August 2024 wurden die Bilder in der städtischen Galerie Sztuki Rzeczna in Rybnik Polen, einer Partnerstadt Dorstens, erstmalig ausgestellt. Nina Giba, Managerin der Galeria Sztuki Rzeczna sagt über Alexander Fichtners Fotografien: „Alexander Fichtners Fotoserie – Tent Survival: Sheikhan Camp – lenkt den Blick auf Themen, die wir lieber nicht sehen würden. Mit Respekt vor den Charakteren und Zuschauern zeigen sie keine Grausamkeit und lassen Raum zum Nachdenken.“
Die Ausstellung ist ab dem 20. Oktober bis einschließlich zum 31. Dezember 2024 in der Tisa-Stiftung zu sehen. Zur Eröffnung und zum Künstlergespräch bitten wir vorab um Anmeldung per Mail an: kontakt@tisa-stiftung.de.
Öffnungszeiten:
mittwochs & freitags: 10:00 bis 16:00 Uhr
Eröffnung: Sonntag, 20. Oktober 2024, 11:00 bis 16:00 Uhr
Sonntag, 3. November 2024: 11:00 bis 16:00 Uhr
Künstlergespräch: Sonntag. 17. November 2024, 11:00 bis 16:00 Uhr
Sonntag, 1. Dezember 2024, 11:00 bis 16:00 Uhr
Besuche und Führungen können auch individuell nach vorheriger Terminabsprache vereinbart werden. Kontakt für Anfragen: telefonisch unter 02362-6057860 oder per Mail.