Ausstellung „Ene Mene Muh – und raus bist du!?“

Das Tisa-Archiv präsentiert in Zusammenarbeit mit der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ab dem 02.06.2023 die Ausstellung „Ene Mene Muh – und raus bist du!?“ in den eigenen Räumlichkeiten an der Fürst Leopold-Allee 65 in Dorsten. Zeichnungen von Tisa von der Schulenburg und Fotografien von Christopher Thomas zeigen von Lepra betroffene Menschen aus Äthiopien und Nepal und regen durch ihre kontrastierende Darstellungsweise Gedanken zu Krankheit und Ausgrenzung sowie Würde und Schönheit an. Zu sehen sind die Werke bis zum 02. Juli in den Räumen des Tisa-Archivs, das Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10. – 12.00 Uhr, Donnerstag von 16 – 18 Uhr, an jedem 1. Sonntag von 11. – 15.00 Uhr und nach individueller Terminabsprache zugänglich ist.

Lepra – gibt es die älteste Krankheit der Welt überhaupt noch? In Zeiten von Corona, Hungerkrisen und vielen weiteren gesundheitlichen Herausforderungen weltweit geraten vernachlässigte Tropenkrankheiten wie Lepra schnell in Vergessenheit. Dabei gibt es die Krankheit immer noch: Mehr als 150.000 Menschen erkranken jährlich neu daran. Sie leben nicht nur mit der Krankheit und ihren Folgen, sondern erleben auch Ausgrenzung und Diskriminierung. Die Ausstellung „Ene Mene Muh – und raus bist du!?“ rückt Betroffene in den Fokus, die sonst am Rande der Gesellschaft leben müssen.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, in Kooperation mit dem DAHW diese Wanderausstellung auf den Weg zu bringen und in dem Jahr, in dem Tisa von der Schulenburg 120 Jahre geworden wäre, nach Dorsten zu holen“, so Lambert Lütkenhorst, Vorsitzender der Tisa-Stiftung und Mitinitiator. „Gerade rund um den 120. Geburtstag ist es uns ein besonderes Anliegen, die Vielfältigkeit ihrer Arbeiten zu zeigen und die Aufmerksamkeit auf diese beinahe vergessene Krankheit zu lenken und die Reflexion über Stigmatisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung anzuregen.“

Die in der Ausstellung präsentierten Zeichnungen von Tisa von der Schulenburg wurden 1968 in Äthiopien angefertigt. Angereichert wird diese Ausstellung mit Bildern des Äthiopien-Tagebuchs der Künstlerin, in dem sie sehr anschaulich ihre Begegnung mit Lepra-Kranken auf einen Friedhof in Addis Abeba schildert und zeichnet. Die Künstlerin, mit vollem Namen Gräfin Elisabeth Mary Caroline Veronika Margarethe von der Schulenburg, hat fast das gesamte 20. Jahrhundert in all seinen Facetten erlebt und kritisch über ihre ganz eigene Art der Kunst reflektiert. Trotz aller Herausforderungen, die eine Frau gerade in dieser Zeit erlebte, sind ihre Werke Ausdruck von Kreativität und kritischem Geist. Ergänzt werden diese durch Fotografien von Christopher Thomas, die 1999 in Nepal entstanden sind. Der 1961 in München geborene Fotograf wurde mehrfach international ausgezeichnet. Seine Aufnahmen wurden in vielen Magazinen wie Vogue, Harper’s Bazaar, Elle, Cosmopolitan, Süddeutsche Zeitung Magazin, Geo, Stern und Merian veröffentlicht.

Die Ausstellung „Ene Mene Muh – und raus bist du!?“  ist vom 02.Juni bis 02. Juli 2023 im Tisa-Archiv kostenfrei zu den Öffnungszeiten zu besichtigen. www.tisa-stiftung.de

Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch mit den Kunstwerken sowie Texten zur Lepra-Erkrankung erschienen. Der Bildband kann über die DAHW unter info@dahw.de bestellt und gerne auch direkt in der Raiffeisenstraße 3 abgeholt werden.

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe wurde 1957 als Leprahilfswerk in Würzburg gegründet und unterstützt Menschen, die von armutsbedingten und vernachlässigten Tropenkrankheiten wie Lepra betroffen sind. Seit 66 Jahren ist die Organisation von ihrem Hauptsitz in Würzburg aus weltweit aktiv und zählt heute mehr als 200 Hilfsprojekte in den Ländern des Globalen Südens.

Ausführliche Informationen unter www.dahw.de